Die Katzen sind
Katzen, kurz gesagt, und ihre Welt ist die Welt der Katzen, von einem
Ende zum anderen.
(Rainer Maria Rilke)
Da die Coonies sehr gesellige und soziale Katzen sind, lieben sie Gesellschaft. Einzelhaltung ist grundsätzlich nicht ideal, vor allem wenn die "Dosenöffner" voll berufstätig sind. Optimal ist sicherlich die Gesellschaft einer weiteren Katzen, aber auch mit Hunden gibt es in der Regel keine Probleme. Aufgrund ihres Anpassungsvermögens kann die Maine Coon als reine Wohnungskatze gehalten werden. Sorgen Sie in diesem Fall für ausreichend Spiel-, Kratz- und Klettermöglichkeiten. Bei dem Kauf eines Kratzbaumes sollten Sie die Größe und das Gewicht einer ausgewachsenen Maine Coon beachten. Die Investition in einen stabilen und hochwertigen Kratzbaum ist daher lohnenswert. Wünschenswert ist es natürlich, dass die Maine Coon auch Gelegenheit hat, ein wenig frische Luft zu genießen. Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, um den Balkon oder die Terrasse katzensicher zu gestalten. Wenn die Möglichkeit besteht, seinen Garten oder das Grundstück einzuzäunen, sollte man diese Möglichkeit nutzen; die Katze wird es Ihnen danken. Insoweit stehen wir mit Tipps und Anregungen gerne zur Verfügung.
Wenn sie Dich
dessen erachtet, wird eine Katze Dein Freund sein, niemals Dein Sklave.
Theophile
Gautier
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten
wie sich sich mit Ihrer Maine Coon beschäftigen können.
Der
Spieltrieb von Katzen basiert auf ihrem natürlichen Jagd- und
Kampfverhalten, weswegen auch ältere Katzen immer noch gerne spielen.
Wichtig ist, dass wir Menschen ihnen dafür ausreichend Möglichkeiten
geben und Angebote machen. Das tägliche Spielen ist für unsere Katzen –
für Wohnungskatzen in einem noch stärkeren Maße – genauso wichtig wie
das Schmusen oder das Fressen. Neben der guten Unterhaltung genießt die
Katze dabei auch die Aufmerksamkeit und das Beisammensein mit Ihnen,
ihrem Menschen.
Artgerechte Haltung ist auch mit reinen
Wohnungskatzen möglich, man muss ihnen dafür viel Beschäftigung,
Bewegung(sraum) und Spiel anbieten. Artgerecht ist nicht automatisch mit
Freigang gleichzusetzen, artgerecht Halten betrifft alle Lebensbereiche
der Katze. Der katzengerechte Umgang mit ihr spielt dabei eine zentrale
Rolle.
Eine wilde
Jagd durchs Wohnzimmer gehört einfach zum Katzenleben dazu, denn Katzen
sind Jäger. Wenn mehrere Katzen zusammenleben und sich gut verstehen,
dann findet diese gegenseitige Jagd mit einer anschließenden zünftigen
Rauferei ein- bis mehrmals täglich statt. Bei dieser täglichen Jagd
werden sehr gut überschüssige Energien abgebaut. Die Katzen lauern sich
gegenseitig auf, rennen vor einander weg, touchieren sich mit ihren
Pfoten, fallen übereinander her und raufen miteinander in bester
Ringermanier.
Wenn Sie mit einer einzelnen Katze zusammen leben,
können und sollten Sie als Mensch das Ihrer Katze auch anbieten. Wichtig
ist dabei, dass Ihre Katze erkennt, dass es sich um ein Spiel handelt.
Das erreichen Sie indem Sie bestimmte Laute von Ihnen nur beim Spielen
benutzen. Dieses „Huuuuuuuuuuuuuuuuh“ oder
„Uuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii“ erkennt Ihre Katze dann als eindeutiges
Spielsignal und Sie können mit ihr gemeinsam durch die Wohnung jagen,
sich vor ihr verstecken und Ihre Hand mit ihr raufen lassen.
Mit
einigen Angeln, die über eine lange Schnur verfügen kann man auch
wunderbare Jagdspiele übers komplette Mobiliar veranstalten.
Mit Beutespielen meine ich die Spiele, in denen die
Katze einer Beute auflauern und sie fangen kann. Alle möglichen Angeln
und Wedel eignen sich bestens dazu, entscheidend ist hier die Vorliebe
Ihrer Katze. Die einen bevorzugend Federn, andere eher Lederbändchen
oder ganz andere Materialien. Manche wollen Spielzeug das Geräusche
macht, andere sind davon eher irritiert. Im Fachhandel vor Ort gibt es
leider nur eine begrenzte Auswahl, in gut sortierten Onlineshops findet
man eine größere Vielfalt. Exemplarisch will ich an dieser Stelle den
„Da Bird“ vorstellen, in meinen Augen eines der besten Angelspielzeuge
überhaupt. Die stabilen Federn sind bei dieser Angel so gesetzt, dass
sie beim Schwingen dem Flug eines Vogels schon recht nahe kommen, dazu
machen die Federn ein leises Flappflapp – Geräusch, auch das ist sehr
reizvoll:
Das Spielen mit seinen Katzen ist eine intensive
Begegnung, beim regelmäßigen Spielen mit ihr lernt man nach und nach
ihre Vorlieben kennen. Wie will sie die Angel geschwungen haben? Oder
doch lieber ruckartig über den Boden ziehen? Einige Katzen haben eine
sehr lange Lauerphase, Ihnen als Mensch fällt schon fast der Arm ab,
erst da springt die Katze die Beute an.
Neben den „Spielelauten“
können Sie auch mit anderen Gegenständen eine eindeutige Spielsituation,
ein Ritual schaffen. Kleinere Decken oder Webteppiche eignen sich
hervorragend dazu. Ihre Katze weiß nach einiger Zeit, dass die
Spielestunde beginnt, wenn Sie zu dieser Decke greifen. Und solche
Decken oder Teppiche sind bestens geeignet um einen Wedel darunter lang
zu ziehen oder Beute vor der Katze „zu verstecken“.
Es gibt
Katzen die bevorzugen das Spielen mit Angel und Wedel, andere finden
kleine Stoffmäuschen und Bälle toller. Diese Dinge kann man wunderbar
durch die ganze Länge der Wohnung werfen, Katze rast hinterher. Manch
eine Katze hat sogar das Apportieren für sich entdeckt. Nicht wenige
Katzen knurren wenn sie die Beute im Maul tragen und bringen sie an
einen sicheren Platz um sie zu „töten“. Dieses Beuteknurren zeigt die
Nähe von Spiel und echter Jagd.
Nach einer wilden Jagdphase, wenn die „Beute“
endgültig erlegt worden ist und die Katze sich richtig ausgepowert hat,
beginnt eine Phase, die ich Entspannungsspiele nenne. Die Katze hat die
Beute zwischen den Pfoten, liegt auf dem Rücken und rollt sich beim
Spielen auch mehrmals über diesen. Diese Phase ist für Katzen sehr
wichtig um vom „Jagdlevel“ runter zu kommen. Sie entspannen sich dabei,
tätzeln durchaus noch mehrmals nach einem Wedel.
Wenn ihre Katze
nicht von alleine ins Entspannungsspielen kommt, hat sie entweder noch
nicht ausreichend getobt oder braucht ihre Hilfe. Die Handhabung von
Wedel und Angel sind in dieser Phase anders als bei der wilden Jagd.
Das schönste Spiel für die Katze ist das mit
anderen Katzen oder mit Ihnen, ihrem Menschen. Dennoch sind auch
Beschäftigungsangebote für die Zeit Ihrer Abwesenheit sehr sinnvoll.
Im
Fachhandel gibt es viele sinnige und unsinnige Angebote und nicht jede
Katze mag das Gleiche. Ein gut durchdachtes Beschäftigungsspiel ist das
"Katzenfummelbrett". Der Fachhandel bietet es für viel Geld an, man kann
es aber auch sehr gut mit einfachen Mitteln selber bauen.
Gute
Tipps zum Selberbasteln finden Sie im Buch von Helena Dbalý und Stefanie
Sigl "Das Spielebuch für Katzen", Cadmos-Verlag.
Zum Schluss will ich noch das Clickern erwähnen.
Ursprünglich wandten es Tiertrainer zum Konditionieren ihrer Tiere an,
von dort fand es den Weg in die Hundeerziehung. Inzwischen weiß man,
dass man mit fast jedem Tier clickern kann. Ein sehr gutes Buch zum
Thema ist von Birgit Laser "Clickertraining - mehr als Spaß für Katzen"
(Birgit Laser Verlag, www.laserdogs.de).